Extremwetter: Wenn “Aus Erkenntnistheorie Erkenntnispraxis” wird

Reality update: Extremwetter: Ist das noch Wetter oder schon Klima? | ZEIT ONLINE … :

Dass sie es heute dennoch tut, verdankt sie ihrem zweiten Fach, der Philosophie. “Aus Interesse” hatte sie damit angefangen, neben der Physik. Dieses Interesse trug sie bis zur Doktorarbeit. In der machte sie ihr Unbehagen aus der Physikmasterarbeit zum Thema und promovierte über den “epistemischen Status komplexer Klimamodelle”. Anders gesagt: Sie betrachtete das zentrale Werkzeug der Klimaforschung aus der Warte der Erkenntnistheorie. 

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Aus Erkenntnistheorie wird Erkenntnispraxis

Deren grundsätzliche Idee sei “supersimpel”, erklärt Otto. Attribution heißt eigentlich “Zuordnung”, und die Methode beruht darauf, dass man die echte Welt mit einer heilen Parallelwelt ohne Treibhauseffekt vergleicht. Zur Erklärung des Prinzips genügt Otto eine Folie mit einer roten und einer blauen Kurve: Die rote steht für die reale Wahrscheinlichkeit, dass ein bestimmtes Wetterextrem (wie etwa eine Hitzewelle) heutzutage auftritt. Die blaue Kurve hingegen repräsentiert die hypothetische Wahrscheinlichkeit desselben Extrems ohne die Erwärmung der vergangenen anderthalb Jahrhunderte. Der Unterschied beider Kurven zeigt dann den Einfluss des Klimawandels. So weit, so simpel. Im Detail wird die Sache allerdings beliebig kompliziert und erfordert hohe Rechenleistung.”