“Schlafmitte”: Wer nen Wecker braucht, lebt im “sozialen Jetlag”

Seit ein paar Monaten habe ich es geschafft, komplett ohne Wecker auszukommen (Ausnahme: Zwei, Drei Tage wo ich um vier Uhr morgens raus musste). Und ich muss sagen, ich fühle mich viel ausgeschlafener. Spannend. 

Chronobiologe zur dauerhaften Sommerzeit: „Die Menschen werden spüren, dass es ihnen nicht gut geht“ – Wissen – Tagesspiegel

“Die Körperuhr stellt sich über das Licht ein. Da wir tagsüber nie mehr richtig Licht bekommen und vor allem durch das viele künstliche Licht am Abend stellt sich die innere Uhr heute bei den meisten Menschen deutlich später als zu Zeiten, zu denen es noch keine Elektrizität gab. (…) Zu diesen Zeiten lag die Schlafmitte bei den meisten wahrscheinlich etwa um ein Uhr. Wenn sie acht Stunden Schlaf brauchten, sind sie um neun Uhr abends eingeschlafen und um fünf aufgewacht. Mittlerweile hat die industrielle Bevölkerung eine Schlafmitte von vier Uhr – drei Stunden später. Die sozialen Zeiten sind aber nicht drei Stunden mit nach hinten gewandert. Viele müssen immer noch um sechs Uhr aufstehen, um in die Schule oder auf Arbeit zu gehen. Deshalb brauchen die allermeisten einen Wecker. Sobald Sie den zum Aufstehen brauchen, wissen Sie, dass die Körperuhr nicht mehr mit der sozialen Uhr übereinstimmt. Sie leben dann im sozialen Jetlag.”